Stimmungsvoll: Mudkix - Wet Paint

Die Mannheimer Rockband Mudkix veröffentlichte am 14.12.2016 ihr neues Album Wet Paint. Wir haben reingehört und finden: Einen "Blick" ist die Scheibe allemal wert. Erfahrt in unserem Review, was uns an der Scheibe gefällt, und was wir uns vielleicht anders gewünscht hätten.

 

Der erste Eindruck ist bekanntlich sehr wichtig. Hier macht die Band bei der Songsauswahl alles richtig. Push It (To The Limit) ist ein grandioser Opener, der uns augenblicklich in die jungen Jahre von Bands wie Guns n' Roses, Bon Jovi und Def Leppard zurückversetzt. Soundmäßig hätte im Mix hier und da noch etwas rausgeholt werden können, um die Musik (qualitativ) hochwertiger klingen zu lassen - auf der anderen Seite bekommt die Scheibe auf diese Art umso mehr von dem besagten Old School Flair. Gefallen tut uns vor allem, dass es der Band gelingt, ihre Spielfreude mit in die Aufnahme zu transportieren.

Mit viel Spielfreude und  rockigen Riffs geht es auch im nächsten Song Wet Paint weiter, der dem Album seinen Titel beschert hat. Die Spielfreude kommt besonders dann zutage, wenn die Band aus einer ruhigen Passage wieder in einen wilderen Teil übergeht. So klingt Rock'n'Roll!

You Turn My Whole World Upside Down (Can't Live Without You) und Wipe Your Tears Away sind dann vergleichsweise schmalzige Nummern, die mit ihrem Ohrwurmcharakter schon mal auf die Nerven fallen können. Beide Songs schreien dermaßen nach Klischee, dass es eigentlich nur beabsichtigt sein kann. Dies scheint auch sehr naheliegend, wenn man sich mal das Outfit der Band oder die Gestaltung des Plattencovers anschaut. Jedenfalls macht es auf uns den Eindruck, dass die Songs sich trotz Schnulzfaktor ebenfalls sehr gut in das Gesamtkonzept einfügen.

 

Wer die fetzigen Riffs aus den ersten beiden Songs vermisst, kommt in She Drives Me (Back In The Morning) wieder voll auf seine Kosten. In Tears & Lies wird es allerdings schon wieder etwas ruhiger. Im Refrain bekommen wir jedoch eine einprägsame Gesangsmelodie geboten, die zum Mitsingen einlädt.

 

Bad Angel beginnt mit einem flotten, bluesigen Basslick und einer sympathischen Frauenlache. Daraus entwickelt sich eine Rock'n'Roll Nummer, die nach dem zweiten Refrain auch nochmal etwas mehr abgeht.

 

Call Me (By My Name) wird zwar am Ende ein bisschen rockiger, ist aber auch wieder eher ein ruhigeres Stück. In Time To Leave geht es dann nochmal etwas heißer her, wohingegen Lonely jeglicher Steigerung entsagt und in seiner Gänze eher in die Kategorie der Balladen fällt. Zum Abschluss dürfen wir mit Wipe Your Tears Away (Radio Edit) - wie der Titel bereits verrät - nochmal eine radioeditierte Version von Track vier hören. Zum Ausklang war diese schmusesongartige Nummer keine schlechte Wahl.

 

Knapp an der Grenze zur 8 vergeben wir für Wet Paint von Mudkix eine Wertung von 7.5. Auch wenn die ruhigeren Songs ebenso gut ins Konzept passen, haben uns die rockigeren Nummern noch eine Spur besser gefallen. Deshalb hätten wir uns davon im Verhältnis vielleicht etwas mehr gewünscht. Der Mix hätte etwas ausgegorener sein können, hat aber auch so etwas für sich. Man hört dem Album die Spielfreude der Band an; zwischen all dem Humor hätte aber vielleicht auch ein Song mit etwas mehr Ernsthaftigkeit nicht geschadet. Das ist allerdings nur unsere bescheidene Meinung. Vielleicht nimmt die Band den einen oder anderen Tipp mit auf den Weg. So oder so ist Wet Paint eine gelungene Platte und wir hoffen sehr, dass es künftig mehr von Mudkix zu hören gibt!