Southern Rock aus Mainz: Blackwater Horizon - The Amusement Army

Seit dem 02.03.2017 gibt es The Amusement Army, die (noch) neuste EP von Blackwater Horizon, offiziell im Vertrieb (bei Amazon, Spotify etc.). Tatsächlich gibt es die Scheibe schon seit 2014, doch wir haben die aktuell neuen Vertriebswege zum Anlass genommen, die EP einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Die Band orientiert sich am Southern Rock der Vergangenheit und verpasst diesem ein modernes Gewand. Das hat uns neugierig gemacht und so ließen wir es uns nicht nehmen, in die Scheibe reinzuhören.

 

Break It Down startet mit einem schönen Gitarrenriff, das zu sofortigem Kopfnicken einlädt. Wenige Sekunden später steigt dann auch schon der Rest der Band ein und der Sound wird ordentlich fett. In der Strophe finden wir einen klassischen Wechsel zwischen Gesang und Gitarre. Diese altbewährte Methode - die neben dem klanglichen Effekt natürlich auch den singenden Gitarristen etwas entlastet - wirkt auch hier voll und ganz. Im Refrain erwartet uns eine Melodie, die sofort ins Ohr geht. Auch textlich steht der Song - z.B. mit der Phrase "Let's have a good time" - vollkommen im Zeichen des klassischen Rock'n'Roll. Nach dem zweiten Refrain kommt durch ein knalliges Riff, einen Solopart und einen etwas ruhigeren Teil auch noch ein bisschen Abwechslung ins Spiel. Daraufhin leitet ein letzter Refrain das Ende des Liedes ein. Es handelt sich hier also um einen klassischen Rocksong und damit einen guten Einstieg in die Platte.

Bei Painkiller gefällt uns vor allem der mehrstimmige Gesang im Refrain. Auch sonst hat die Nummer ordentlich Drive. Mit dem nächsten Song, der den Titel Jekyll & Hide trägt, wird es jedoch eine Spur langsamer. Doch bei Blackwater Horizon heißt langsam nicht gleich langweilig! Auch bei geringerem Tempo erzeugt die Band einen Groove, der zum Mitwippen animiert. Auch hier hören wir mehrstimmigen Gesang. Heraus sticht der Wechsel zwischen den ruhigen Liedteilen, in denen gesungen wird, und dem groovigen Mainriff.

 

Once Upon a Time ist nochmal eine Spur ruhiger. Der Song überzeugt mit einer einprägsamen Gesangsmelodie, die einen leicht melancholisch-nostalgischen Touch hat. Auch wenn sich der Track im Großen und Ganzen wie eine (Rock)Ballade anfühlt, finden sich hier stellenweise schöne, rockige Riffs.

 

Den Abschluss macht ein Song namens Victim. Hier präsentiert uns die Band einen straighten Rocksong und wieder überzeugt der mehrstimmig vorgetragene Gesang mit Ohrwurmcharakter im Refrain.

 

Ordentliche Arbeit liefern die Jungs von Blackwater Horizon mit ihrer EP The Amusement Army auf alle Fälle ab. In Sachen Songwriting hat die Band einiges auf dem Kasten. Uns gefällt durch die Bank der mehrstimmige Gesang - hier und da könnten die Backing Vocals im Mix vielleicht etwas mehr Klarheit (womöglich auch einfach nur etwas Lautstärke) gebrauchen. Wir freuen uns außerdem über die Wechsel zwischen ruhigen und aggressiveren Songteilen, wobei die Übergänge für unseren Geschmack gerne noch etwas definierter kommen dürften - aber wie gesagt: Geschmackssache! Für die Scheibe vergeben wir eine Wertung von 8.5 mit einer Tendenz zur 9.0. Wir sind auf jeden Fall gespannt, was uns auf der nächsten EP erwartet, deren Erscheinen sich - wie man munkelt - gar nicht mehr so lange hinziehen wird.