Neuanfang: SpiteFuel - Second to None

Am 07.04.2017 erschien das erste Album der neuen Formation SpiteFuel. Die Band aus Heilbronn ist für viele noch ein unbeschriebenes Blatt, das Vorgängerprojekt (Strangelet) hatte jedoch schon einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht. Nichtsdestotrotz möchten wir in die erste Scheibe der neuen Formation mit dem Titel Second to None reinhören und uns eine Meinung bilden.

 

Eingeleitet wird das Album von dem Intro-Song On Burning Wings. Die dramatischen Orchesterklänge kann man sich durchaus gefallen lassen. Im zweiten Track Purified wird dann klargestellt, wo wir uns genretechnisch bewegen: Satte, verzerrte Gitarren und eine treibende Rhythmusgruppe zeigen uns die Welt des Heavy Metal. Die Musik spielt sich auf einem schmalen Grad zwischen Hard Rock und Metal ab, passt aber gefühlsmäßig eher in die zweite Kategorie. Der Song macht jedenfalls Laune. Knallige Riffs und eine eingängige Gesangslinie im Refrain sorgen dafür, dass uns nicht langweilig wird. Wir fühlen uns an Bands wie Hammerfall, Gamma Ray oder Gloryhammer erinnert - nur mit weniger Fantasy-Flair.

By My Hand geht ebenfalls ab und bietet abwechslungsreiche Passagen. Mit Whorehouse Symphonie erwartet uns dann ein etwas langsameres Stück, das sich dennoch - oder auch eben darum - sehr gut zum Kopfwippen und Headbangen eignet. Anschließend kommt dann mit Regrets ein ruhiges Stück, bei dem die Gitarre über lange Abschnitte hinweg auch mal ohne Verzerrer zum Klingen gebracht werden darf. Auch wenn der Song verhältnismäßig ruhig ist, klingt er doch nicht nach der typischen, sporadischen Ballade. Mit diesem Song gelingt es der Band, Freunde der ruhigeren Gangart anzusprechen, ohne die Fans der härteren Gangart dabei zu verlieren.

Weiter geht es mit Sleeping With Wolves. Hier geht es wieder ordentlich zur Sache: Ein kurzes und stimmiges Intro leitet ein treibendes Gitarrenriff ein, das wieder zum Kopfnicken und Mitbangen animiert. Der Refrain lässt sich ebenfalls spätestens beim zweiten Mal mitsingen.

 

Adamah's Tribes präsentiert sich als kleines Interlude (ähnlich dem Intro-Song), das dazu dient, den folgenden Song Triad of Faith einzuleiten. Der Track wartet mit interessanten Gesangslinien und Wechseln auf. Gegen Ende verliert er vielleicht ein klein wenig an Schwung, ansonsten steht er den vorigen Songs in nichts nach.

 

Im Anschluss bekommen wir einen Song mit dem Titel Fly zu hören. Wie der Songtitel uns bereits vermuten lässt, handelt es sich hierbei wieder um einen ruhigen Song. Hier haben wir die klassische Ballade. Diesmal wartet man auf die Zerre vergebens, denn für diesen Song bleibt sie ganz aus. Stattdessen überraschen uns die Klänge einer akustischen Westerngitarre. Der Track mag nicht so viel Schwung haben wie die anderen Songs, aber er bringt ein bisschen Abwechslung in die Platte - und das ist bei der Art von Musik, in der wir uns hier bewegen, von enormer Wichtigkeit.

 

Das Album klingt schließlich mit den beiden Songs Devil's Darling und It Remains Empty Forever aus. Hier knallt es nochmal schön - ganz so wie der Rest des Albums es schon versprochen hat.

 

Insgesamt vergeben wir eine Wertung von 8.5 an die Scheibe von SpiteFuel. Im Großen und Ganzen hat uns Second to None sehr gut gefallen. Die Musik treibt, knallt und bietet alles, was man in diesem Genre braucht. Auch der Mix ist nicht von schlechten Eltern. Was wir uns eventuell noch gewünscht hätten, wären ein oder zwei Songs, die so richtig herausstechen. Potential dazu sehen wir zum Beispiel in Purified - da wurde das sprichwörtliche "Pulver" jedoch schon ganz zu Beginn "verschossen". Alles in allem handelt es sich hier jedenfalls um eine sehr gelungene Platte. Man darf gespannt sein, was von der Formation künftig noch zu hören sein wird.