Energetische Klänge: Stormage - Dead Of Night

Heute befassen wir uns mit dem neuen Album von Stormage. Es trägt den Titel Dead Of Night und erschien am 24.03.2017. Es erwartet uns klassischer und melodiöser Heavy Metal. Das klingt spannend, also hören wir direkt rein in den ersten Song!

 

Ein bisschen Telefongebimmel, Bürogeräusche, Sirenengeheul, eine kleine Detonation: So beginnt Instinct To Defend. Nach dieser kleinen Einleitung empfängt uns jedoch sogleich der treibende Sound der Band. Knallhart geht es los - wie man sich das von einer klassischen Metalband erhofft. Im Refrain erwartet uns dann aber auch schon eine über den Doppelbassdrum-Schlägen schwebende Gesangslinie, die sofort ins Ohr geht und mitgesungen werden kann. Eine runde Sache - eintönig ist der Song jedenfalls nicht, bietet er doch auch später noch unterschiedliche Passagen.

Anguish Of Mind ist noch eine Spur melodiöser. Die Rhythmusgruppe beginnt den Song (erst Schlagzeug, dann Bass), woraufhin auch schon die Gitarre mit einem melodischen Lauf einsetzt. Im Refrain erwartet uns wieder eine schwebende Gesangslinie, die schön ins Ohr geht, ohne aufdringlich zu sein.

 

Der nächste Song lässt es zunächst sehr ruhig angehen. Heretic Enemy ist im Intro geprägt von leichtem Picking auf der Gitarre und einer ruhigen Gesangslinie. Es dauert aber nicht lange, da erwartet uns wieder eine kraftvolle Rhythmusgruppe und ein verzerrtes Gitarrenbrett. Dennoch bietet das Intro eine gelungene Abwechslung, denn so schön energiegeladene Metalriffs auch sind: Auf Albumlänge durchgehauen, werden sie irgendwann doch langweilig. An dieser Stelle können wir jedoch Luft holen und uns dann wieder umso mehr auf das kommende Riff freuen. Sehr gut gefällt uns auch das etwas moderner klingende Riff nach dem ersten Refrain. An dieser Stelle des Songs sollten spätestens alle Köpfe am Mitwippen sein.

 

Prime Of Life ist in seiner Gesamtheit ein eher ruhiger Song. Die Metalballade wartet mit den Klängen einer akustischen Westerngitarre auf. Auf Elektrizität und Zerre müssen wir natürlich trotzdem nicht verzichten. Das Lied schlägt schöne Kurven zwischen ruhigeren und lauteren Songteilen. Der Kinderchor gegen Ende klingt ein wenig unkoordiniert - an sich eine schöne Idee, aber vielleicht hätte eine etwas höhere Stimme dem Gesamtklang gut getan.

 

Mit Faithless God und In The Line Of Fire erwarten uns im Anschluss wieder zwei druckvollere Titel. Insbesondere letzterer überzeugt wieder mit einer eingängigen Gesangslinie im Refrain. Beinahe klingt es, als habe die Band einen Pop-Song aus dem Radio als Metalarrangement ausgelegt.

 

Auch in Drag You To Hell geht es nochmal ordentlich rund, woraufhin sich Victim Eyes wieder sehr ruhig und langsam präsentiert. Auch hierbei handelt es sich um eine Art Metalballade. Es gibt keine ganz so schöne Alternation zwischen ruhigeren und gewaltigeren Songteilen, aber dennoch hat der Track die eine oder andere Passage, die etwas Abwechslung bereit hält.

 

Wie erwartet legt die Band danach mit den Songs The Deadly Blow und Borne The Agony nochmal ordentlich los. Es kommen wieder die zuvor bereits genannten Qualitäten zutage: Die Rhythmusgruppe arbeitet kraftvoll und insbesondere das Gitarrenspiel ist schön melodisch.

 

Alles in allem bekommen wir hier von Stormage eine impulsive Metalscheibe geliefert. Dead of Night bietet in erster Linie klassischen und melodischen Heavy Metal mit viel Power. Dafür vergeben wir eine Wertung von 8.5. Auszusetzen haben wir nur wenig. Gegen Ende verliert die Platte vielleicht ein klein wenig an Vielschichtigkeit, auf der anderen Seite werden uns doch immer wieder Passagen geboten, die das Album auflockern und Abwechslung ins Spiel bringen. Vielleicht hätte ein besonders fetziger Song gegen Ende im Albumgefüge nochmal für etwas Alternanz sorgen können - ein Song der heraussticht und richtig ins Ohr geht - aber hier bewegen wir uns wieder auf einem ganz hohen Niveau der Kritik. Zum Mix der Scheibe sei kurz angemerkt, dass er durchweg professionell klingt - teilweise hätte der Mix aber auch eine Spur edler und filigraner klingen können. Insgesamt bietet Dead Of Night von Stormage  jedenfalls alles, was ein gutes Metalalbum braucht.